Birgit Breuer

Birgit Breuers kleiner Steckbrief

Geboren in Düsseldorf, aufgewachsen im Ruhrpott, schließlich leidlich erwachsen geworden in Berlin, wo sie am Rande der Stadt und manchmal des Nervenzusammenbruchs lebt.

In Mülheim-Ruhr, wie der Hexenkessel heißt, in dem sie zwischen Helge Schneiders Genie und aufkommendem Kohlenpottpathos aufwuchs, lernte sie erst "was Anständiges", weil ihre Eltern und die Welt darauf bestanden, und das gleich zweifach! Erst Optikerhandwerk, dann pädagogische Fachhochschule. Die Beschäftigung mit optischen Medien schärfte dabei durchaus ihren Blick (sic!)

Brillen und Sozialpädagogisches haben ihr auf alle Fälle niemals den Schalk austreiben können, der ihr da seit dem Krabbelalter im Nacken sitzt. Angeblich konnte sie eher sprechen als laufen. Schon als Kind erzählte sie den Urlaubsbekanntschaften ihrer Eltern Geschichten, deren Wahrheitsgehalt zweifelhaft, ihr Unterhaltungswert jedoch über jeden Zweifel erhaben war.

"Wo hat dat dat bloß her?" wurde in guter rheinischer Rhetorik oft gefragt, und sie selbst hält es nicht für ausgeschlossen, als Säugling im Krankenhaus vertauscht worden zu sein.

Gesungen hat sie jedenfalls auch schon als Kind, damals noch eher heimlich, Hits von Rita Pavone und Caterina Valente, da wurden schon "Moves" vor dem Spiegel geprobt, mit Wollfadenhaar und Haarbürstenmikro. Mit 16, 17 singt sie in Schüler-Bands, mehr als zehn Jahre später entdeckt sie Jazz und Blues und die Bandbreite ihrer Stimme, die sich da plötzlich entwickelt. All das ausschließlich nebenberuflich, aber mit größter Leidenschaft. Es bricht dann auch irgendwann ihr Komiktalent durch, anfangs noch bei ihren Konzerten, jedoch ist das (Jazz) Publikum oft irritiert: gehören Anekdoten und zuweilen absurde Geschichten in ein Jazzkonzert?

Erste Sprech - und Songtexte entstehen, ein paar Parodien, sie beginnt in Rollen zu schlüpfen, und ganz allmählich entsteht das erste Programm "Allein zu viert".

Und dann die Schicksalsbegegnung: Birgit Breuer meets Lucky Loop.

Die Loopmaschine, vor zehn Jahren bei SängerInnen noch ein eher unbekanntes Utensil, eröffnet ungeahnte Möglichkeiten, und ab sofort fabriziert sie Songs ausschließlich mit ihrer Stimme und: live!

Ihr zweites Programm heißt folgerichtig "Verloopt in Berlin".

Inzwischen schlüpft sie auch wieder gern in die Rolle der "Jäääzzsängerin", die mit den solistischen Ausuferungen ihrer Musiker leben muss und die immer wieder mal Ausflüge in die Popularmusik macht.

Inzwischen heißt ihr Programm schlicht "JäääzzComedy" und lässt Raum für Themen, die uns alle angehen oder auch nur ein paar wenige, für Geschichten, Gedichte und improvisiertes Chaos. Jäääzz eben. Und da tut sie dann, garniert von charmantem Gequassel, was sie bei all den anderen Talenten am allerbesten kann: sie singt.

Ernsthaft komisch. Mit und ohne Lucky Loop.